Zwillinge


Mein Spezialgebiet ist die Betreuung von Zwillingsschwangerschaften. An der Universitätsklinik Graz leite ich mit der Einheit für intrauterine Lasertherapie das einzige zertifizierte Zentrum dieser Art in Österreich.

 

Die Häufigkeit von Zwillingsschwangerschaften hat in den letzten Jahren, vor allem durch die vermehrte Anwendung assistierter reproduktiver Technologien ("künstliche Befruchtung") und das höhere mütterliche Alter, zugenommen und beträgt ungefähr 2% aller Schwangerschaften.

Zwillingsschwangerschaften sind immer als Risikoschwangerschaften anzusehen, da verglichen mit Einlingen häufiger Fehlgeburten, Wachstumsprobleme, Frühgeburten und Geburtskomplikationen auftreten.

 

Die Mehrheit der Zwillingschwangerschaften liegt als zweieiige (dizygote) Schwangerschaften vor, wobei immer zwei funktionell eigenständige (obwohl häufig sekundär fusionierte) Plazenten vorhanden sind, die damit per definitionem dichorial sind. 

Ein Drittel aller Zwillingsschwangerschaften sind eineiig (monozygot), wobei davon etwa zwei Drittel monochorial sind. Dies bedeutet, dass sich die beiden Kinder eine gemeinsame Plazenta teilen, was gehäuft zu Problemen führt, weswegen diese Schwangerschaften besonders intensiv überwacht werden sollten.

 

Die Chorionizität lässt sich mit Ultraschall vor der 14. Schwangerschaftswoche eindeutig bestimmen

 

Spezielle Untersuchungen wie Ersttrimesterscreening und Organscreening sind auch bei Zwillingsschwangerschaften möglich und sinnvoll, wenngleich die Aussagekraft der Hormonwerte im Rahmen des Ersttrimesterscreenings etwas geringer als bei Einlingsschwangerschaften ist. Auch eine zell-freie DNA Testung ist bei Zwillingen möglich und bietet eine hohe Aussagekraft.